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Ascom Eurit Headset - selbstgebautWer gerne länger telefoniert, oder beim Telefonieren beide Hände frei haben will, hat sich sicher schon ein Headset gewünscht. Zu den Ascom ISDN Telefonen werden zwar welche direkt von Ascom angeboten, doch liegen diese preislich recht hoch (ab ca. 300DM). Da diese Headsets für professionelle Zwecke gebaut werden (Stichwort "Callcenter") sind sie den Preis vermutlich wert, doch für den Privatanwender in der Regel zu teuer.
Preiswerte Alternative
Der BausatzFür den Hörer benötigt man also einen kleinen Verstärker. Ich habe mir den Bausatz für den 1-Watt Mini-Verstärker von Conrad (Best.-Nr. 11 68 31-11) für 9,95 DM gekauft. Mit einer Leistung von 1 Watt ist er für den Kopfhörer zwar etwas überdimensioniert, wenn man aber den Ausgang des Verstärkers über ein zusätzliches Trimmpoti (den Wert weiß ich nicht mehr genau, ich denke es waren 100 Ohm) auf Masse legt, funktioniert der Verstärker hervorragend.Den Verstärker habe ich dann in ein kleines Gehäuse eingebaut, welches zwei Klinkenbuchsen für das Headset, eine Klinkenbuchse für die Stromversorgung (Steckernetzteil), eine Westernbuchse für das Kabel des Telefonhörers und einen Umschalter enthält; außerdem wird ein Kabel mit einem Westernstecker herausgeführt, der anstelle des Kabels des Telefonhörers ins Telefon gesteckt wird. Mit dem Umschalter wird zwischen dem Telefonhörer und dem Headset umgeschaltet, ich benutze dafür einen 2-fach Umschalter. Mit einem 3-fach Umschalter könnte man zusätzlich die Stromversorgung bei Headsetbetrieb einschalten, ich habe jedoch keinen solchen Umschalter gefunden, der noch in mein Gehäuse paßt.
AbgleichNach dem Aufbau des Verstärkers und der Verkabelung der Anschlüsse sollte man die Lautstärke des Kopfhörers mit den beiden Potis so einstellen, daß sie angenehm laut ist und kein störendes Rauschen zu hören ist. Man kann das Poti des Verstärkers von außerhalb des Gehäuses zugänglich machen, um die Lautstärke im Betrieb zu regeln. Nach meiner Erfahrung ist es aber ausreichend, einmal einen guten Mittelwert einzustellen, da man die Lautstärke ja auch am Telefon über die "Plus" und "Minus" Tasten steuern kann.Variationen
Unterstützung und RückmeldungenWenn jemand mit Hilfe dieser Anleitung ein Headset an sein Telefon anschließt, wäre ich für eine Rückmeldung dankbar (entweder per Email oder als Kommentar zu dieser Seite). Besonders interessant sind Erfahrungen mit anderen Headsets und Telefonen mit den notwendigen Änderungen.SchlußgedankenAuch wenn man mit so einem Headset am Telefon sehr viel bequemer telefoniert, merkte ich doch bald, daß noch etwas stört: Man ist weiterhin ans Telefon gebunden. Ich habe zwar versucht, das Kabel des Headsets so zu verlängern, so daß ich in meinem Zimmer herumlaufen konnte, doch endete dies schnell im Kabelsalat.
Ein Nachteil dieser Lösung (vom Preis einmal abgesehen) ist das relativ locker sitzende Headset, welches nur mit einem Bügel hinterm Ohr festgehalten wird. Mir wäre ein Kopfbügel wie bei dem Andrea Headset lieber. Viel gravierender ist jedoch, daß der Anschluß des Headsets sehr unglücklich gelöst ist. Zum einen muß man das Headset abnehmen, um das Mobilteil in die Ladeschale stellen zu können. Außerdem oxidieren die Kontakte im Laufe der Benutzung, so daß ich inzwischen oft Echos oder Rückkopplungen bekomme, wenn ich das Headset anschließe. Man muß dann solange am Adapter rütteln und wackeln, bis ausreichend Kontakt hergestellt ist. Warum Siemens statt einer einfachen Buchse (z.B. Klinke oder Western) am Mobilteil diese komplizierte und fehlerträchtige Lösung verwendet, ist mir schleierhaft. Das Gigaset 1054 wurde durch die 2000er Gerätegeneration abgelöst und auch für das Mobilteil 2000C existierte ein passendes Headset. Es war ähnlich dem 1000H aufgebaut, jedoch etwas futuristischer im Styling. Mit der aktuellen 3000er Gerätepalette geht Siemens teilweise einen neuen Weg. Das 3000C Mobilteil hat keinen Headsetanschluß mehr, sondern eine Freisprecheinrichtung. Auch wenn diese qualitativ akzeptabel sein sollte, halte ich ein längeres Telefonat per Freisprecheinrichtung für unkomfortabel, so daß ich ein Headset definitiv vorziehe (wenn auch eine Freisprecheinrichtung zusätzlich durchaus sinnvoll sein kann, z.B. wenn mehrere Leute gleichzeitig am Telefongespräch teilnehmen wollen). Aber es gibt noch ein weiteres Mobilteil, das 3000micro, welches keine Freisprecheinrichtung sondern einen Headsetanschluß hat. Besonders erfreulich ist, daß diesmal der Anschluß in Form einer Klinkenbuchse benutzerfreundlicher und vermutlich auch weniger störungsanfällig geraten ist. So muß man das Headset auch nicht mehr entfernen, um das Mobilteil in die Ladeschale stellen zu können.
Externe Links zum Thema:
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